Diagnostische Gentests 

Mit Gentests, die über das Internet angeboten werden, soll untersucht werden, ob die betroffene Person ein erhöhtes Risiko besitzt, an häufig vorkommenden Krankheiten zu erkranken. Genannt werden Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Alzheimer, Demenz oder verschiedene Krebsarten. Einige Internet-Anbieter versprechen sogar, die eingeschickte Speichelprobe auf über 200 Krankheitsrisiken und -dispositionen hin zu untersuchen. Die Testresultate sollen je nach Testwahl Hinweise liefern können für die individuelle Gestaltung der Ernährung, über eine Veranlagung zur Fettleibigkeit und über eine effektive Art der Gewichtsabnahme.

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Ein Computer sucht in einem Bruchteil der über 20'000 Gene des Erbguts nach geringfügigen Unterschieden, sogenannte «single nucleotide polymorphisms», kurz auch SNPs genannt. Manche dieser SNPs kommen bei Menschen, die an bestimmten Krankheiten leiden, häufiger vor. Dies verleitet zur Annahme, dass SNPs bei der Entstehung dieser Krankheiten eine Rolle spielen.

Weltweit werden über das Internet Gentests und vollständige Genomanalysen angeboten. Die Preise liegen zwischen 100 und 1'000 US-Dollar pro Analyse, die Abgabe einer Speichelprobe mittels Testkit genügt. Analyse und Testbericht werden nach einigen Wochen zugestellt. In der Schweiz werden solche Analysen seit geraumer Zeit auch in Apotheken und Drogerien verkauft.

Nach heutigem Wissensstand können aus den Resultaten solcher Gesundheitstests weder das Krankheitsrisiko einer Person noch individuelle Empfehlungen zur Krankheitsprävention abgeleitet werden. Eine Reihe nationaler und internationaler Fachgruppen warnt vor der Durchführung solcher Tests, weil sie als unwissenschaftlich und unseriös eingestuft werden.