Beratung

Sie möchten überprüfen, ob Sie Trägerin oder Träger einer bestimmten monogenetischen Erbkrankheit sind?

In diesem Fall ist es wichtig, zuerst mit einer Fachperson wie etwa Ihrem Hausarzt darüber zu sprechen. Sollte sich der Bedarf nach einem solchen Test bestätigen, so ist es unabdingbar, eine Fachärztin oder einen Facharzt aufzusuchen, die Test veranlässt und begleitet.

Die Fachärztin oder der Facharzt ist dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Sie vor der Durchführung des Tests, aber auch bei der Interpretation des Testresultats ausführlich, individuell und neutral beraten werden. Ein positives Testresultat kann grosse Auswirkungen auf Sie und Ihre Angehörigen haben. Deshalb ist eine Beratung unbedingt erforderlich.

Die Schweizerische Gesellschaft für medizinische Genetik publiziert Adressen der Unikliniken, wo genetische Beratungen in Anspruch genommen werden können. Inhalt und Ablauf einer genetischen Beratung sind genau definiert.

Eine individuelle Beratung und Begleitung kann weder durch eine übers Internet vermittelte Prognose noch durch eine Kurzberatung in einer Apotheke oder in einer Drogerie ersetzt werden. Nach der Durchführung eines oder mehrerer Gentests ohne Unterstützung durch einen Facharzt bleiben Sie mit den Vorhersagen über ein mögliches Krankheitsrisiko sich selbst überlassen. Aus diesem Grund ist dringend davon abzuraten, monogenetische Analysen über das Internet oder «über die Ladentheke» durchführen zu lassen.


Sie möchten überprüfen, ob Ihr Risiko, an einer polygenetisch bedingten Krankheit (z.B. Alzheimer) erhöht ist?

Auch in diesem Fall sollten Sie zuerst mit einer Fachperson wie etwa Ihrem Hausarzt darüber sprechen. Dieser wird Sie darauf hinweisen, dass es sich bei Testangeboten, die versprechen, Ihren Speichel auf genannte oder ähnliche polygenetisch bedingte Krankheiten hin zu untersuchen, um unzureichende und nicht-validierte genetische Analysen handelt.

Dabei ist es unwichtig, ob Sie die Analyse über das Internet, eine Apotheke, Drogerie oder eine ähnliche Einrichtung beziehen wollen.


All diesen genetischen Analysen ist gemeinsam, dass es sich um unseriöse und irreführende Angebote handelt. Es wird dringend davon abgeraten, von solchen Angeboten Gebrauch zu machen.


Sie haben bereits einen Gentest durchführen lassen und sind nun mit einem Resultat konfrontiert, das Sie nicht interpretieren können?

Wenden Sie sich an einen Arzt Ihres Vertrauens. Dieser wird Ihnen dabei helfen, zu entscheiden, ob es sich bei den Testresultaten um eine ernst zu nehmende Prognose handelt oder um das Resultat einer wissenschaftlich nicht haltbaren Gen-Analyse.

Ist ersteres der Fall, so sollten Sie unbedingt eine Fachärztin oder einen Facharzt aufsuchen, um sich beraten zu lassen. Sollte Ihr Vertrauensarzt zur Auffassung gelangen, dass die Test-Resultate beziehungsweise die daraus abgeleiteten Empfehlungen ernst zu nehmen sind, so wird er Sie dabei unterstützen, einen individuellen Vorsorgeplan zu entwickeln, der sich nicht auf Resultate fragwürdiger genetischer Untersuchungen, sondern auf Ihre tatsächliche körperliche und psychische Konstitution stützt.


Sie sind schwanger und haben Fragen zur genetischen Untersuchung Ihres ungeborenen Kindes?

Oder wurden Sie bereits mit Testresultaten konfrontiert, die Sie und Ihren Partner/ Ihre Partnerin verunsichern? Wenden Sie sich an eine der unabhängigen BeratungsstellenDort werden Sie kompetent und neutral zu allen Bereichen der Schwangerschaft, Pränataldiagnostik und Geburt beraten. Zudem können Ihnen ausgewählte Fachleute und Fachstellen aus Medizin (Schul- und Komplementärmedizin) und Psychologie vermittelt werden.